Unser Fortschritt:
Eigentlich wollten wir mit dem Blockhäuserbau anfangen. Aber, da es schon genehmigte Baupläne für ein polnisches Haus aus dem 11. Jahrhundert vorlagen, haben wir beschlossen, erstmal das „Polenhaus“ zu bauen.
Das Haus entsteht in einer „Pfostenferne Wand“-Bauweise. Die Idee ist, dass die Pfosten jeweils von außen und innen der zukünftigen Wand mit einem Abstand in den Boden platziert werden. Diese dienen als Trägerbalken für das Dach und als Wandstütze für die Holzstämme, welche waagerecht zwischen den beiden Pfostenreihen gelegt werden.
Nach Abstimmung der Baupläne mit dem Adventon-Architekten, haben wir uns eine Materialliste zusammengestellt und anhand dieser die Baumstämme für die Pfosten aus den Adventon-Beständen ausgesucht.
Anschließend wurden die Baumstämme auf die benötigte Länge gemäß Bauplan zugesägt.
Mittlerweile haben wir bei den meisten Stämmen, am oberen Ende, Zapfen rausgebeitelt . Diese sind für die Verbindung mit den Dachträger-Balken notwendig.
Weiterhin haben wir bei einem Teil der Pfosten das untere Ende durch’s Befeuern angekohlt, damit das Holz auch nach der Befestigung in der Erde uns nicht so schnell wegmodert.
- Juhu!
Momentan arbeiten wir am Bebeilen der letzten Stämme. Da es sich bei diesen Stämmen um Eiche handelt, ist es notwendig, den Splint zu entfernen. So beugen wir der Gefahr vor, dass der Splint während der Nutzungsdauer des Hauses abfällt und das Haus dadurch an Stabilität verliert.
- Ohne Verstärkung ist das Loch eingestürzt. Also mussten wir es wieder ausheben und verstärken.
- Balken nach dem Bebeilen
- Abgezogener Balken
- Spähne nach dem Abziehen
Da das Gelände, auf dem das Haus stehen soll, eine große Senke hat, ist es notwendig, vor dem Hausbau den Baugrund zu begradigen. Damit es mit unseren geringen Kräften trotzdem vorangeht, haben wir auch die moderne Technik zur Hilfe genommen. Natürlich außerhalb des Museumsbetriebes und wenn niemand hingeschaut hat 🙂
- Nun die Wände
- Fast fertig…
- Gerade Fläche, abgesteckt für das Haus.
Bevor es nun mit dem Hausbau losgeht, ist es notwendig nach alten Bräuchen zuerst ein Ritual durchzuführen, damit der Hausbau an sich gut klappt und das Haus geschützt ist. Wir haben die Fläche in 4 Quadrate aufgeteilt, den Himmelsrichtungen gedankt und vor der Innenseite des zukünftigen Eingangs Knochen eines Nutztiers (in unserem Falle eines Hänchens) eingegraben.
- Aufteilung der Hausfläche in 4 Quadrate mit Stöcken
- Die Knochen des Hähnchens sind eingegraben
Jetzt können wir loslegen, und zwar mit den Pfosten. Zwischen diese Pfosten kommen nachher die Balken, was dann die Wände ergibt.
Die Pfosten sind zwar unten angekohlt, aber um diese zusätzlich vor der Feuchtigkeit zu schützen, machen wir eine Drainage aus Kies. Wir graben erstmal einen etwa 20 cm tiefen und 70 cm breiten Kanal an Stelle der zukünftigen Wände und graben dann noch tiefere Löcher für die einzelnen Pfosten. Die Löcher und der Kanal werden mit Kies gefüllt.
- Loch für den Pfosten
- Der erste Pfosten ist gesetzt:-)
- Sieht sogar gerade aus:-)
- Nun stehen schon 5. Man kann schon fast die Wand erkennen.
- Nun ist der Kanal zwischen den ersten Eckpfosten und den ersten Wandpfosten komplett mit Kies gefüllt.
- Abmessung und Graben des Kanals entlang der langen Wand
Nach der Winterpause geht es gleich weiter. Weitere Pfosten für die lange Wand werden gesetzt und oben verbunden.
- Erste Verbindung
- Zweite. Mit etwas mehr Kraft damit die Verbindungen gut halten.
Wir wollen zuerst die Pfosten für die Hälfte des Hauses setzen und diesen Teil in sich stabil lassen, sodass möglichst schnell ein Dach draufkommt und die Pfosten trocken bleiben. Somit geht es nach der Verbindung der bis jetzt gesetzten Pfosten für die lange Wand mit den Pfosten für die Seitenwand weiter. Da diese Pfosten bis zur Höhe des Daches gehen und diesen tragen, sind die Pfosten entsprechend lang, aber mit genug helfenden Händen funktioniert das gut.